Mietpreisspiegel

In Deutschland ist der Mietspiegel, auch Mietpreisspiegel genannt, eine Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete (§ 558 BGB) im frei finanzierten Wohnungsbau. Er stellt die Basis und ist gleichzeitig Begründungsmittel für Mieterhöhungen. Erstellt wird er von Städten und auch teilweise von größeren Gemeinden in Zusammenarbeit mit einschlägigen Interessengruppen (hier sprechen wir von Mieter- und Vermieterverbänden). Der Mietpreisspiegel bezieht sich dabei auf den Wohnraum – der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Es gibt keine Verpflichtung, einen solchen aufzustellen. Deshalb gibt es nicht für jede Gemeinde eine solche Mietpreisspiegel-Übersicht. Generell haben in den vergangenen Jahren die Quadratmeterpreise in Deutschland merklich angezogen. In einigen Großstädten wie z.B. München, Hamburg oder Berlin wurde die sogenannte Mietpreisbremse eingeführt. Diese gilt ausschließlich für Neuvermietungen und besagt, dass der Mietpreis bei einer Neuvermietung die ortsübliche Vergleichsmiete um maximal 10% nicht übersteigen darf. Bestehende Mietverhältnisse oder die Vermietung von neu gebauten oder modernisierten Wohnräumen sind dagegen von der Mietpreisbremse nicht betroffen.

Zahlreiche deutsche Städte nutzen “ihren” Mietspiegel als ein Vergleichsinstrument. Da in diesen Städten die Nachfrage und das Angebot von Wohnraum auseinander geht, stellt dieser Mietspiegel eine wichtige und zuverlässige Informationsquelle zum Mietpreisgefüge im nicht preisgebundenen Wohnungsbestand dar (also bei Wohnungen, die keine Sozialwohnungen sind). Darüber hinaus dient er Kapitalanlegern und der Immobilienwirtschaft als Preisbarometer und befriedet die Mietwohnungsmärkte aufgrund der hier abgebildeten Preistransparenz. Mietpreisspiegel verstehen sich als Übersichten über die üblichen Entgelte für Wohnraum in einer Gemeinde, liefern dabei wertvolle Informationen über gezahlte Mieten für einzelne Wohnungen und bilden das örtliche Mietniveau ab. Sie stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung und versetzen daher Mieter und Vermieter gleichzeitig in die Lage, sich auf einfache und übersichtliche Weise Kenntnis über die in Mieterhöhungsverfahren wichtigen Daten zu verschaffen. Sie schaffen Markttransparenz und leisten einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Konflikten zwischen diesen beiden Vertragspartnern. 

Es wird wohl niemanden sonderlich überraschen, dass die höchsten Mietpreisspiegel und damit Quadratmeterpreise in Deutschland aus den Metropolregionen und Großstädten kommen. Durch den nach wie vor anhaltenden Trend der Landflucht,  also der verstärkten Abwanderung der Landbevölkerung, meist motiviert durch bessere Arbeits- und Lebensbedingungen sowie der damit einhergehenden Fokussierung von Anlegern und Spekukanten auf eben jene, stark nachgefragten, städtischen Immobilien steigen die hier abgerufenen Preise im Verhältnis zum Rest des Landes überproportional stark an.

Betrachten wir den Vergleich unter den 16 Bundesländern, stechen dementsprechend auch hier besonders die beiden Metropolen und bevölkerungsreichsten Städte Hamburg und Berlin hervor.

Im Städtevergleich der Mietpreisspiegel aus dem Jahr 2017 war hingegen München mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 16,55 € mit Abstand die teuerste Stadt bundesweit. Weit dahinter folgten erst die 2.-und 3.-platzierten mit 13,37 €/m² (Frankfurt am Main) und  12,95 € (Stuttgart). Die im Ländervergleich stark auffallenden Metropolen Berlin und Hamburg belegen im direkten Vergleich der Städte nur eine eher moderate Position unter den teuersten deutschen Städten. Berlin findet sich in dieser Liste mit 11,42 €/m² auf Platz 7 wieder und Hamburg gar erst auf Platz 9 mit 11,37 €/m².Vergleicht man alle Städte der Bundesrepublik, lagen die durchschnittlichen Mietkosten im Folgejahr 2018 pro Quadratmeter ungefähr zwischen 6,75 €/m² und 9,60 €/m².

Der Trend der allgemeinen Verteuerung der Mietpreise in den großen Städten wird sich auch in absehbarer Zeit nicht maßgeblich ändern, da die Nachfrage nach Wohnraum in unseren Städten weiterhin größer bleibt als das Angebot.

 

 
Welche Wohnungsgröße kann ich mir überhaupt leisten ?

Sehen Sie in der folgenden Grafik, wo sich in Deutschland Mieter und Käufer wie viel Wohnfläche leisten können. Angenommen wird hierbei eine durchschnittliche Belastung von 26% des mittleren Nettoeinkommens durch die Wohnkosten.
Als Referenz gibt die Grafik ebenfalls die Veränderung der Mietpreise seit dem Jahr 2013 an.